Die Asiatische Hornisse im Rhein-Erft-Kreis
Die Asiatische Hornisse ist im Rhein-Erft-Kreis angekommen. Durch umsichtiges Verhalten, Abstandhalten und die Meldung von Nestern kann die Ausbreitung dokumentiert und die heimische Artenvielfalt geschützt werden.

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wurde erstmals im Jahr 2023 im Rhein-Erft-Kreis festgestellt. Seither mehren sich die Nachweise dieser ursprünglich aus Südostasien stammenden Art in verschiedenen Teilen des Kreisgebiets. Aufgrund ihrer raschen Ausbreitung und der potenziellen Auswirkungen auf heimische Artenvielfalt bittet die Kreisverwaltung die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit. Sichtungen von Nestern sollten umgehend gemeldet werden, um eine fachgerechte Einordnung und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zu ermöglichen.
Wie erkennt man die Asiatische Hornisse?

Die Asiatische Hornisse lässt sich mit etwas Aufmerksamkeit gut von Heimischen Wespen- und Hornissenarten unterscheiden: Der Körper ist überwiegend dunkel gefärbt, insbesondere das Brustsegment ist nahezu schwarz. Die Beine sind zweifarbig: Der obere Teil ist dunkel, die Beinenden sind auffallend gelb.
Abstand halten und Nester nicht eigenhändig entfernen
Nähern Sie sich Nestern der Asiatischen Hornisse in keinem Fall – weder zur Beobachtung noch zur Entfernung. Halten Sie einen Mindestabstand von 5 Metern ein, da Hornissen ihr Nest aktiv verteidigen und in Nestnähe aggressiv reagieren können. Besonders bei Erschütterungen oder schnellen Bewegungen steigt das Risiko, gestochen zu werden. Der Stich selbst ist zwar nicht gefährlicher als der der heimischen Biene oder Wespe, kann aber im Einzelfall starke Schmerzen verursachen oder bei Allergikern zu ernsten Reaktionen führen. Auch die Vielzahl an möglichen Stichen bei ca. 2.000 Tieren in einem Sekundärnest birgt hohe gesundheitliche Risiken. Eigenständige Entfernungen oder Störungen der Nester sind unbedingt zu vermeiden – dies ist ausschließlich Fachleuten vorbehalten.
Zwei Nestformen im Jahresverlauf – Primärnester und Sekundärnester
Die Asiatische Hornisse baut im Jahresverlauf zwei verschiedene Nesttypen:
- Primärnester werden im Frühjahr meist an geschützten, niedrig gelegenen Orten errichtet, etwa in Schuppen, Garagen oder unter Dachvorsprüngen. Sie sind zunächst klein und können leicht übersehen werden.
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Sekundärnest der Asiatischen Hornisse in einem Holunder (Foto: Klaus Maresch) Sekundärnester entstehen ab dem Frühsommer, wenn das Volk größer wird. Sie befinden sich häufig hoch oben in Bäumen oder an Gebäuden und können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen. Diese Nester beherbergen oft mehrere Tausend Tiere und sind besonders schützenswert für die Hornissen – entsprechend steigt die Verteidigungsbereitschaft.
Richtiges Verhalten bei Sichtungen
- Nähern Sie sich Nestern niemals und versuchen Sie nicht, diese zu entfernen oder zu zerstören. Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie schnelle Bewegungen in Nestnähe. Halten Sie Kinder und Haustiere fern.
- Nach einem Stich sofort in einen geschlossenen Raum gehen (z.B. Auto), da die Asiatische Hornisse mit dem Stich eine Markierung setzt, die andere Hornissen dazu bewegt, ebenfalls zuzustechen.
- Melden Sie Sichtungen von Nestern Ihrer Kommune oder der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Erft-Kreises (61rhein-erft-kreisde / 02271-83-161 19), möglichst mit Foto und genauer Standortangabe.
- Die untere Naturschutzbehörde bestätigt anschließend die Hornissenart. Die Entfernung von Nestern auf öffentlichen Flächen erfolgt durch die jeweilige Kommune bzw. den Eigentümer.
Die Asiatische Hornisse ist im Rhein-Erft-Kreis angekommen. Durch umsichtiges Verhalten, Abstandhalten und die Meldung von Nestern kann die Ausbreitung dokumentiert und die heimische Artenvielfalt geschützt werden.
Quelle: Rhein-Erft-Kreis