Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) gilt in Deutschland und damit auch in Baden-Württemberg als etabliert, weshalb eine Umstufung der Asiatischen Hornisse erfolgt ist. Ihre schnelle Verbreitung in Städten und Kreisen wie Emmendingen kann, trotz der immensen Anstrengungen der Naturschutzverwaltung weder in Baden-Württemberg noch in den benachbarten Bundesländern verhindert werden, sodass sie am 24. März 2025 bundesweit als „weit verbreitet“ (Art. 19 der EU-VO Invasive Arten) eingestuft wurde.
Die Asiatische Hornisse im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg
Der Landkreis Emmendingen hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Schwarzwald. Hier gehört vor allem das Tal der Elz, welche ein rechter Nebenfluss des Rheins ist, zum Kreisgebiet. Die höchste Erhebung ist der Kandel mit 1241,3 m ü. NHN. Von dessen Gipfel sind es über 1000 Meter Höhenunterschied bis zur tiefsten Stelle mit 161,4 m ü. NHN in den Altrheinauen auf der Gemarkung Rheinhausen im Breisgau. Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Ortenaukreis, an den Schwarzwald-Baar-Kreis, an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie an den Stadtkreis Freiburg im Breisgau. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit dem dortigen Arrondissement Sélestat-Erstein innerhalb des Départements Bas-Rhin. Es ist zu erwarten, dass die Asiatische Hornisse sich auch in Baden-Württemberg weiter ausbreiten wird.
Am 01.08.2025 tritt die amtliche Umstufung der Asiatischen Hornisse in Kraft
Die Naturschutzverwaltung von Baden-Württemberg hatte bislang die Bekämpfung der Art, in Form der Beseitigung der Nester fortgeführt. Damit wollte man einerseits die Initial- und Primärnester mit neuen Königinnen noch bekämpfen und die Gelegenheit geben, die durch die Naturschutzverwaltung aufgebauten digitalen Meldestrukturen zur Verfügung zu stellen. So können Nester der Asiatischen Hornisse Emmendingen über den Whatsapp-Button des Portals Vespa velutina NRW gemeldet werden.
Einzelsichtungen asiatischer Hornissen, hier eine Drohne der Asiatischen Hornisse, können in Emmendingen nicht mehr bearbeitet werden. (Foto: Klaus Maresch)Beseitigungsmaßnahmen werden von der Unteren Naturschutzbehörde Emmendingen nur noch bei deutlich erkennbaren negativen Auswirkungen auf die Biodiversität umgesetzt.
Der Landkreis Emmendingen besitzt 19 Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) stehen 3.869,66 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 5,69 Prozent. Zu den Naturschutzgebieten im Landkreis gehören die Amolterer Heide, Brai in der Gemeinde Biederbach, die Elzwiesen, das Erletal in der Stadt Endingen am Kaiserstuhl, das Häuslematt in der Gemeinde Simonswald, der Hochbergin der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl, der Johanniterwald in der Stadt Kenzingen und Gemeinde Rheinhausen im Breisgau, das Kohlersloch in der Stadt Elzach, das Kostgefäll in der Gemeinde Simonswald, der Limberg in der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl, die Prechtaler Schanze-Ecklesberg, die Rheinniederung Wyhl-Weisweil, das gebiet Rohrhardsberg-Obere Elz, der Steinbruch Ehrleshalden bi Herbolzheim, das Gebiet Taubergießen und der Teninger Unterwald.
Für die Früherkennung und der damit einhergehenden Bekämpfung einer invasiven Art wie der Asiatischen Hornisse in Nordrhein-Westfalen sind die Unteren Naturschutzbehörden der Kreise und kreisfreien Städte zuständig. Für die jetzt als etabliert geltende Asiatische Hornisse entfällt nicht nur der aufwendige 3-stufige Notifizierungsprozess (Melde- und Nachweisprozess, wissenschaftliche Begleitung) gegenüber der EU sondern auch die Verpflichtung zur sofortigen Bekämpfung zur Beseitigung von Nestern der Asiatischen Hornisse in Emmendingen in einem frühen Stadium, um eine Invasion zu unterbinden. Die Untere Naturschutzbehörde in Emmendingen hat somit nicht mehr die Aufgabe, jedes Nest der Asiatischen Hornisse zu beseitigen. Ein bundesweit einheitliches Management- und Maßnahmenblatt für die Asiatische Hornisse mit Empfehlungen für geeignete Maßnahmen wird durch das Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.
Ursprünglich durch die EU-Kommission zur Früherkennung eingestuft (gem. Art. 16 EU-VO Nr. 1143/2014, gelistet ab 03.08.2016), wird sich die Asiatische Hornisse in Emmendingen auch bei massiver Bekämpfung stark ausbreiten. Grund hierfür ist vor allem der Klimawandel, der zu milderen Wintern und erheblich wärmeren und trockeneren Sommern führt. Das begünstigt die erfolgreiche Fortpflanzung und die Weiterverbreitung der Asiatischen Hornisse. Mit der Weiterverbreitung dieser invasiven Hornisse ist zukünftig eine stärkere Schädigung der Biodiversität zu erwarten. Das gilt besonders für Insekten und vor allem auch für die Honigbiene.
Die Bieneninstitute der Bundesländer, darunter das Fachzentrum für Bienen und Imkerei (FBI) des Dienstleistungszentrums Westerwald-Osteifel, befassen sich seit einigen Jahren intensiv mit der Asiatischen Hornisse in Bezug auf die Imkerei (Forschung, Beratung, Wissenstransfer). Schäden in der Imkerei durch die Asiatische Hornisse werden im Jahresverlauf erst ab Ende August beziehungsweise September erwartet. In den vergangenen Jahren waren Bienenstände in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Baden-Württemberg und dem Saarland zwar betroffen, allerdings bisher in überschaubarem Rahmen.
Was gilt es im Umgang mit der Asiatischen Hornisse im Landkreis Emmendingen zu beachten?
Informationen für Haus- und Grundstückseigentümer im Landkreis Emmendingen: Für die Beseitigung eines Nestes der Asiatischen Hornisse im eigenen Haus können Haus- und Grundstücksbesitzer qualifizierte Imker, Schädlingsbekämpfer sowie Wespen- und Hornissenberater in Emmendingen beauftragen. (Foto: Klaus Maresch)Für Grundstückseigentümer und Hausbesitzer im Landkreis Emmendingen besteht nach wie vor, auch nach der Umstufung der Asiatischen Hornisse, grundsätzlich keine Pflicht die Nester dieser invasiven Hornissenart zu entfernen. Das Entfernen der Hornissennester darf nur durch eine sachkundige Fachperson (beispielsweise Kammerjäger, Schädlingsbekämpfer, Wespen- und Hornissenberater), beruflich wie ehrenamtlich, erfolgen. Es besteht Verwechslungsgefahr mit geschützten Wespenarten, darunter der streng geschützten Europäischen Hornisse. Die entstehenden Kosten der Bekämpfung der asiatischen Hornisse müssen zukünftig vom Hausbesitzer bzw. Grundstückseigentümer im Landkreis Emmendingen selbst getragen werden, sofern die eigene Gebäude- oder Hausratversicherung nicht einspringt. Eine vorherige Prüfung der Hausratversicherung oder der Gebäudeversicherung ist ratsam, soweit keine Verpflichtung besteht. Die Beseitigung von Nestern der Asiatischen Hornisse in Emmendingen sowie die mögliche Anwendung von Bioziden zur direkten Bekämpfung fallen in den Bereich der Unteren Naturschutzbehörde in Emmendingen bzw. der Gefahrenabwehr im Rahmen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes (vgl. Eichenprozessionsspinner). Ab 1. August haben die Ordnungsämter der Gemeinden und Städte in Emmendingen die Verantwortung, soweit von Nestern der Asiatischen Hornisse Gefahren zum Beispiel in den öffentlichen Raum ausgehen. Im Einzelfall kann als Schutzmaßnahme die Entfernung auch auf Privatgrundstücken veranlasst werden, z. B. wenn das Grundstück an eine Schule oder einen Kindergarten angrenzt. Zwar entfällt mit der Umstufung der Asiatischen Hornisse auch die Meldepflicht an die Behörde, allerdings konnten nur aufgrund der sehr vielen eingehenden Meldungen in den letzten Jahren, umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen von Nestern der Asiatischen Hornisse durchgeführt werden. Daher wird die Verbreitung der Asiatischen Hornisse auch in Emmendingen weiterhin erfasst. Vorkommen der Asiatischen Hornisse im Emmendingen können mit Fotos und Standortangaben über die WhatsApp-Funktion dieser Seite weiterhin gemeldet werden.
Informationen für Landwirtschaft, Wein- und Obstbau im Landkreis Emmendingen: Welche Schäden die Asiatische Hornisse im Weinbau versursacht, wird sich bald herausstellen.
An den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) Nordrhein-Westfalen wird das Auftreten und die Ausbreitung von Vespa velutina unter dem Aspekt möglicher Schäden in Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau auch nach der Umstufung der Asiatischen Hornisse beobachtet. Im Fokus stehen dabei der Weinbau und der Obstbau. Bisher liegen dem DLR keine Hinweise zu Schäden durch Vespa velutina in diesen Kulturen in Baden-Württemberg vor. Derzeit sind keine Pflanzenschutzmittel für eine direkte Bekämpfung der Asiatischen Hornisse zugelassen.
Baden-Württemberg gehört zu den wichtigsten deutschen Weinbauregionen. Mit über 27.000 Hektar Rebfläche ist das Bundesland nach Rheinland-Pfalz das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Dabei verteilen sich die Rebflächen auf zwei eigenständige Anbaugebiete: Württemberg und Baden. Das Gebiet Württemberg erstreckt sich entlang des Neckars und seiner Nebenflüsse. Bekannte Kreise sind der Rems-Murr-Kreis, der Kreis Heilbronn, die Region um Stuttgart sowie die Landkreise Ludwigsburg und Esslingen. Württemberg ist besonders für seinen Trollinger, Lemberger und Schwarzriesling bekannt. Das Anbaugebiet Baden reicht von Tauberfranken im Norden bis zum Bodensee im Süden. Bedeutende Weinbaukreise sind u. a. der Ortenaukreis, der Breisgau, der Kaiserstuhl im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, das Markgräflerland im Kreis Lörrach sowie die Region Bodensee. Baden ist geprägt von Burgundersorten wie Spätburgunder, Weißburgunder und Grauburgunder. Insgesamt prägen über 15.000 Winzerbetriebe die Kulturlandschaft des Landes und machen Baden-Württemberg zu einer Region, in der Weinbau nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell fest verankert ist. Für den Weinbau stellt die Asiatische Hornisse eine mögliche Gefahr dar. Zwar jagt sie überwiegend andere Insekten – vor allem Bienen –, doch in den Sommer- und Herbstmonaten hat sie einen hohen Bedarf an Zucker (Kohlenhydraten). Neben Fallobst und anderen Früchten sind auch reife Weintrauben eine attraktive Nahrungsquelle. Die Hornissen können die Beeren anpicken, um an den süßen Saft zu gelangen. Dabei entstehen Schäden an den Trauben, die nicht nur Ertragsverluste verursachen, sondern auch das Risiko von Fäulnis und Pilzbefall erhöhen.
Informationen für die Imkerei im Landkreis Emmendingen: Das Fachzentrum für Bienen und Imkerei (FBI) des Dienstleistungszentrums Westerwald-Osteifel befasst sich mit der Asiatischen Hornisse in Bezug auf die Imkerei (Forschung, Beratung, Wissenstransfer). Interaktionen zwischen der Asiatischen Hornisse und der Honigbiene werden im Jahresverlauf erst ab Ende August bzw. September erwartet. In den vergangenen Jahren waren Bienenstände in Baden-Württemberg zwar von Attacken der Asiatischen Hornisse betroffen, allerdings bisher in überschaubarem Rahmen. Wie sich die Ausbreitung bzw. Verdichtung der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg nach der amtlichen Umstufung der Asiatischen Hornisse weiterentwickeln und auswirken wird, wird beobachtet. So ist das FBI an einem Projekt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit vier weiteren Ländern beteiligt, das die Ausbreitung und die Auswirkung der Asiatischen Hornisse insbesondere auf die Imkerei untersucht. In dem von der BLE finanzierten Forschungsprojekt „Untersuchung zur bienenschädlichen Wirkung von Vespa velutina und Managementmaßnahmen zum Schutz von Honigbienen“ wird das FBI auch nach der Umstufung der Asiatischen Hornisse die Interaktionen von Vespa velutina und Honigbienen untersuchen, um daraus mögliche Abwehr- und Schutzstrategien abzuleiten. Außerdem berät das FBI betroffene Imkerinnen und Imker und bot in den Jahren 2024 und 2025 im Rahmen des Wissenstransfers Kurse zur Asiatischen Hornisse an.
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